Anlagebeispiele GLS TREUGEA

Investition mit Wirkung 

Mit unserer Vermögensanlage GLS TREUGEA nach strengen sozial-ökologischen Kriterien erhöhen wir die Wirkung von Stiftungsvermögen aus unserem Bereich Stiften, Schenken und Vererben von Anfang an. Denn schon in der Vermögensanlage wirkt das Geld im Sinne der Stiftungszwecke. Etwa in den Feldern der Bildung, des Klimaschutzes, der Landwirtschaft und der Ernährung.

Darüber hinaus bewirkt die Bündelung der Stiftungsvermögen in der gemeinsamen Vermögensanlage einen höheren Ertrag als bei einer separaten Vermögensanlage. Somit können die teilnehmenden Stiftungen in einem größeren Umfang gemeinnützige Vorhaben, etwa aus unserem Netzwerk und Förderbereich, im Sinne ihrer Satzungsziele verwirklichen.

Neben den untenstehenden Investitionen stellen wir regelmäßig aktuelle Beispiele in unserem Newsletter und im Jahresbericht vor.

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Anlagebeispiel im Wirkungsbereich Gesundheit und Ernährung

Biokaiser GmbH: Bäckerei mit Hingabe und einem gemeinwohlorientierten Unternehmertum

1976 entsteht in einem Wiesbadener Hinterhof eine der ersten Biobäckereien Deutschlands, damals unter dem Namen Kaisers Schrotbäckerei. Zu dieser Zeit ist ein Sonnenblumenvollkornbrot eine Spinnerei und die Menschen, die es backen, werden oftmals belächelt. Über 40 Jahre später hat das Unternehmen mit Volker Schmidt-Sköries noch immer den gleichen Geschäftsführer und dieser ist nach wie vor begeistert von dem Handwerk, das er als junger Mann lernte.

Biokaiser hat den Anspruch, aus besten Zutaten, viel Zeit, handwerklichem Geschick und ohne den Einsatz chemischer Helferlein köstliches Backwerk herzustellen. Die Backwaren sind nicht nur regional inspiriert und saisonal produziert, sondern auch Bioland-zertifiziert. Zudem bietet das Unternehmen seinen rund 360 Mitarbeiter*innen viele Benefits, damit sie sich nach dem Motto „Arbeitszeit ist Lebenszeit“ rundum gesund halten und menschlich weiterentwickeln können. Gleichzeitig hat biokaiser die komplette Wertschöpfungskette im Blick – vom Korn, das aus der Region kommt, über die Mehlherstellung in einem Familienbetrieb bis hin zur Filialgestaltung. Alle Partner*innen können sich auf faire Preise, langfristige Partnerschaften und einen wertschätzenden Umgang verlassen.

Der Dreiklang aus hochwertigem Produkt, guten Arbeitsbedingungen und nachhaltiger Unternehmensführung ist erfolgreich. Die mittelständische Bäckerei produziert täglich rund 35.000 Brötchen, 8.000 Brote und dutzende weitere Produkte mit einem Tagesumsatz von rund 100.000 Euro. Seit 2017 ist biokaiser mit den „Kornbauern“ verpartnert, einem Zusammenschluss aus 60 Höfen, die überwiegend aus Hessen und Rheinland-Pfalz kommen und in Bioland-Qualität produzieren. Die Rendite begrenzt biokaiser auf fünf Prozent; der restliche Gewinn wird auf alle Menschen entlang der Wertschöpfungskette (Mitarbeiter*innen und Partner*innen) verteilt und ein Teil wird als Kapitalrücklage verwendet. Das Unternehmen lässt sich nach den Kriterien der GemeinwohlÖkonomie bilanzieren.

FOTO: FLORIAN DÜRKOPP
Die familiengeführte Mühle Kruskop ist ein fester Vertragspartner von biokaiser. FOTO: Florian Dürkopp


Darüber hinaus finanziert biokaiser gemeinnützige Programme: „KlimaKaiser“ realisiert Projekte gegen den Klimawandel und mit „Kunst & biokaiser“ werden Kunstprojekte sowie Künstler*innen gefördert.

Wir als GLS Treuhand sind davon überzeugt, dass die Verbindung von Unternehmertum und Gemeinwohlorientierung sinnvoll ist.

FOTO: FLORIAN DÜRKOPP
Links: Volker Schmidt-Sköries, Gründer und Geschäftsführer von BioKaiser. FOTO: FLORIAN DÜRKOPP

Die GLS Treuhand hat mit dem Ziel einer langfristigen Partnerschaft investiert. Diese soll ein Fundament zur langfristigen Wahrung der sozial-ökologischen und ethischen Ziele sein, die das Unternehmen biokaiser ausmachen.

Die GLS Treuhand hält seit 2020 34 Prozent der Geschäftsanteile an der biokaiser GmbH. Verhandeln konnten wir einen sowohl angemessenen als auch bedarfsgerechten Kaufpreis von knapp 3,9 Millionen Euro. Der Marktwert dieser Anteile ist deutlich höher, jedoch entsprach die Kaufpreisfestlegung unseren gemeinsamen ethischen Überzeugungen und enthält auch eine Schenkgeste der bisherigen Gesellschafter.

Anlagebeispiele im Wirkungsbereich Landwirtschaft, Tier- und Pflanzenzucht

terreco GmbH: Biolandwirtschaft stärken, Nachhaltigkeit ermöglichen

Die Osterland Agrar ist ein landwirtschaftlicher Betrieb in Frohburg in Sachsen, der seinen Betrieb und den seiner Tochterunternehmen vollständig von der konventionellen auf die ökologische Landwirtschaft umstellen möchte. Der Betrieb hat eine Anbaufläche von 5.400 Hektar, von denen inzwischen 60 Prozent nach ökologischen Richtlinien des Bioland-Verbandes bewirtschaftet werden. Mit dem erfolgten Umbau der Ställe in 2024 auf ökologische Tierhaltung wird der Betrieb ungefähr 1.150 Milchkühe halten.

Osterland beschäftigt rund 70 Mitarbeitende und strebt eine lokale Wertschöpfungskette an. Die terreco GmbH ist die Muttergesellschaft der Osterland Agrar GmbH. Sie baut systematisch starke lokale Partnerschaften auf und bietet ihnen unter anderem mithilfe von langfristigen Verträgen Investitionssicherheit. Feste Lieferantennetzwerke und langfristige, stabile Beziehungen sind das Ziel der terreco GmbH. Durch den Anbau von Getreide, Ölsaaten, Leguminosen, Feldgemüse und Futter für die Milchkühe, sowie die Haltung und Nachzucht von Milchkühen macht sich das Unternehmen unabhängiger von den Weltmärkten und reduziert sein Klimarisiko.

Für den Eigenbedarf hat terreco zudem Photovoltaikanlagen, mit einer Leistung von ungefähr 2,5 MWp, installiert. Den restlichen Strom, den sie dazukaufen, bezieht die GmbH von Ökostromanbietern. Außerdem erzeugt terreco Strom aus Biogas, das aus der Gülle und dem Mist der Milchkühe gewonnen wird. Sie betreiben insgesamt fünf Biogasanlagen und stellen auch diese nach und nach auf Bio- und auf Verbandsrichtlinien um. Die Gärreste sind dann ein Bioland-zertifizierter organischer Dünger. Dieser Strom wird in das Netz eingespeist und wäre theoretisch Bioland-Strom, allerdings gibt es dafür keine Richtlinie.

Mit dieser finanziellen Unterstützung möchte terreco nicht nur die Biolandwirtschaft, sondern auch die Transformation zur Nachhaltigkeit unterstützen. Denn es sei eine große Herausforderung, einen Großbetrieb auf ökologische Landwirtschaft nach Ökostandards umzustellen. Für das Projekt sind 10 Jahre angesehen. Bisher ist es auf einem guten Weg.

Die GLS Treuhand ist mit einer stillen Beteiligung in Höhe von 2 Millionen Euro an der terreco GmbH beteiligt.

Aqua-Spark: Artgerechte Fischzucht

Aqua-Spark ist ein niederländischer Investmentfonds, der seit 2014 weltweit in nachhaltige Fischzucht investiert. Vor dem Hintergrund der globalen Überfischung der Ozeane und des steigenden Fischverzehrskommt der Aquakultur eine immer höhere Bedeutung zu. Die Praktiken in diesem Bereich (massiver Antibiotikaeinsatz, Verfütterung von Fischmehl und -öl etc.) sind jedoch häufig weder gesundheits- noch umweltverträglich. Aqua-Spark hingegen produziert möglichst ungiftig und artengerecht, zudem teilsfür die lokale Bevölkerung in Ländern wie Madagaskar, Mosambik etc. www.aqua-spark.nl

PRONATEC AG: Faire Bio-Schokolade aus der Schweiz

Als Pionier der weltweiten Bio- und Fair-Trade-Bewegung versorgt das Familienunternehmen PRONATEC seine internationalen Kund*innen in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie seit mehr als 45 Jahren mit hochwertigen zertifizierten Rohstoffen. Dazu gehören z.B. Kakaobohnen, Schokolade, Kuvertüren, Zucker und Gewürze mit zahlreichen Bio und Fair Trade Labels.

Seit 2022 werden in der weltweit einzigen reinen Bio-Kakaoverarbeitungsanlage PRONATEC Swiss Cocoa Production in der Schweiz Bio-Kakaobohnen zu Kakaomasse, Kakaobutter und Kakaopulver verarbeitet. Von der Beschaffung bei den Kleinbauer*innen über Fermentation und Export bis hin zu Verarbeitung und Verkauf sind dabei alle Prozessschritte in der Hand von PRONATEC.

Die Pronatec AG wird finanziert von einem Konsortium, unter anderem mit der GLS Bank. Die GLS Treuhand hat ein Darlehen von 2 Millionen Euro für 12 Jahre beigesteuert.

Kakaonibs testen / BILD: Pronatec
Kakaoverarbeitung / BILD: Pronatec
Kakaoverarbeitungsanlage / BILD: Pronatec
Kakaobohnen in der Verarbeitung / BILD: Pronatec

Anlagebeispiele im Wirkungsbereich Soziales, Gleichstellung aller Menschen, Völkerverständigung

socialbee: Experten für gelebte Integration

socialbee unterstützt Menschen auf ihrem Weg der Integration: Das Sozialunternehmen integriert Geflüchtete in den Arbeitsmarkt. Dazu hat socialbee unter anderem ein Netzwerk zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden aufgebaut. Schon rund 300 Firmen stellen über socialbee ein. Doch das Unternehmen versteht sich nicht nur als ein Rekrutierungsnetzwerk – das Team hat große Ambitionen und will noch viel mehr erreichen:

Durch kostenlose Qualifizierungsprogramme für Geflüchtete sowie migrierte Menschen und Schulungen für Unternehmen verkleinert socialbee Hürden bei der Stellenbesetzung. Zusätzlich bieten sie spezielle Programme für Fachkräfte oder für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund an. „Wir verstehen uns als holistischen Integrationsexperten“, sagt Geschäftsführer Robert Kratzer. Das heißt z.B. auch, dass Menschen bei socialbee über den Bewerbungsprozess hinaus begleitet werden.

Die GLS Treuhand hat im Rahmen des Impact Investments in das Unternehmen investiert: 2018 haben wir ein Nachrangdarlehen in Höhe von 100.000 Euro an das damals noch junge Startup vergeben, das im Januar 2024 zurückgezahlt wurde. Aktuell sind wir somit nicht mehr investiert, gehörten jedoch zu den ersten unterstützenden Finanzierern.

Foto: Sarah Löscher (socialbee)

Dialogmuseum: Stärken stärken im Herzen Frankfurts

Bereits vor rund 30 Jahren wurde das Konzept entwickelt: Menschen mit Behinderung werden so eingestellt, dass ihre vermeintliche Schwäche im Arbeitskontext zur Stärke wird. Ein vorbildliches Beispiel dafür ist das Sozialunternehmen „Dialogmuseum“ aus Frankfurt am Main. Kern des Museums ist ein lichtloser Parcours („Dialog im Dunkeln“), der immer wieder wechselnde Themen hat. Durch diese Ausstellung führen blinde Menschen kleine Gruppen und kehren somit das übliche Rollenverständnis um: Die blinde Person bekommt eine Führungsrolle und die Besucher*innen, die im Alltag nicht auf Assistenz angewiesen sind, erleben sich in einer hilfsbedürftigen Rolle. Das beschert nicht nur neue, spannende Erlebnisse, sondern schult ebenfalls das Empathievermögen.

Der GLS Treuhand e.V. ist seit 2019 mit insgesamt 150.000 Euro in das Unternehmen investiert. Zur Neueröffnung des Museums im Frühjahr 2020 hatte es bei der GLS Treuhand einen Kredit über 50.000 Euro aufgenommen, da aufgrund der damaligen Pandemieauflagen eine Inbetriebnahme nicht möglich war und dies mit einer finanziellen Notlage einherging. Nun steht das Sozialunternehmen wirtschaftlich sehr stabil und das jüngste Darlehen wurde im September 2024 komplett zurückgezahlt. Auch der Generationenwechsel in der Leitung des Museums 2022 ist erfolgreich verlaufen. „Dank der finanziellen Unterstützung der GLS Treuhand konnten wir in Krisenzeiten wachsen und nun täglich für Inklusion, Vielfalt und Demokratie arbeiten. Kultur von allen für alle“, sagt Geschäftsführerin Maureen Ekizoglu zur Zusammenarbeit.

Eine Gruppe wird im Dialogmuseum von einer blinden Person in den Dunkelparcours eingewiesen.
Das Dialogmuseum in Frankfurt | Bild: Laura Brichta

JobKraftwerk: Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt

JobKraftwerk hilft bei der Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt durch eine Softwarelösung, die Geflüchtete, Ämter und Ehrenamtliche vernetzt und mit speziellen Angeboten unterstützt.

Sprachbarrieren, fehlende Übersetzer und fehlende Vernetzung der Helfer und Ämter sind häufige Ursachen dafür, dass es sehr lange dauert herauszufinden, was die Geflüchteten für Fähigkeiten / Voraussetzungen mitbringen und welche ihnen fehlen. Dieses Wissen ist aber wiederum der Schlüssel, für eine schnellstmögliche Integration und Vermittlung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die mangelnde Kenntnis über vorhandene bzw. nicht vorhandene Fähigkeiten und die dadurch fehlende gezielte Unterstützung führen dazu, dass Geflüchtete langsamer als möglich in den deutschen Arbeitsmarkt vermittelt werden können.

Um alle involvierten Personen und ihre Bedürfnisse gezielt anzusprechen, hat JobKraftwerk verschiedene Module für die verschiedenen Nutzergruppen entwickelt (aktuell gibt es die Gruppen Geflüchtete, Sozialarbeiter, Arbeitsagentur, Ehrenamtliche und Unternehmen). So können zum Beispiel die Geflüchteten kostenlos einen Lebenslauf in Ihrer Muttersprache per App erstellen, der dann vom Tool ins Deutsche übersetzt wird. Alle anderen Integrationshelfer können auf diesen zugreifen, wenn eine entsprechende Zustimmung des Geflüchteten vorliegt. So können die Ämter beispielsweise auf Basis dieser Lebensläufe Profile der Geflüchteten erstellen, die dann wiederum eine Grundlage für individuelle Integrationspläne darstellen und darüber hinaus auch einen Abgleich mit offenen Stellen bei potentiellen Arbeitgebern ermöglichen.

Die GLS Treuhand e.V. hat für das Wachstum von JobKraftwerk Genussrechtskapital in Höhe von 150.000 Euro bereitgestellt. Weitere Informationen finden Sie unter www.jobkraftwerk.com.

Anlagebeispiele im Wirkungsbereich Umwelt- und Klimaschutz, sonstige Nachhaltigkeit

GOOD Search: Die gute Suchmaschine

GOOD ist eine Suchmaschine, die mit ihren Einnahmen jeden Monat ein Projekt unterstützt, das einen Beitrag zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) leistet. Es will eine soziale Alternative zu Google sein, da die Suchmaschine 100% non-profitabel, datenschutzfreundlich und CO2-neutral arbeitet. Die Auswahlkriterien für die geförderten Projekte orientieren sich an den erwähnten Nachhaltigkeitszielen und werden nach einem Punktesystem gewertet. Dabei spielen unter anderem folgende Faktoren eine Rolle:

  • Inwieweit löst das Projekt ein drängendes soziales oder gesellschaftliches Problem?
  • Schützt das Projekt unsere Umwelt und schont natürliche Ressourcen?
  • Ist das Projekt innovativ und hat mit seiner Vision das Potenzial für echten Wandel?
  • Können wir das Projekt mit unseren Mitteln wirksam unterstützen?

Auf der Website kann man sich über aktuell unterstützte und für die Zukunft geplante Förderprojekte informieren.

Hinter GOOD Search steht ein Sozialunternehmen, das dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Die GLS Treuhand hat im Rahmen des Impact Investments in das 2019 gegründete Unternehmen investiert.

GOOD Search im Browser eines Laptops geöffnet, Mensch der am Laptop an einem Tisch sitzt.
©Good Search

“Google verdient über die Suche jedes Jahr einen dreistelligen Milliardenbetrag. Mit GOOD lenkt ihr einen Teil der Gelder für einen guten Zweck um.”

– Andreas Renner, einer der Co-Founder GOOD

NE-Solarpark Henschleben GmbH: Solarkraft mit Batteriespeicher

Im Bereich Solarkraft hat die GLS Treuhand neun Direktinvestitionen. Sieben davon sind Solarparks auf nicht-landwirtschaftlichen Freiflächen. Insgesamt ergibt die Nennleistung der investierten Solarparks über 57.000 Kilowatt-Peak (kWp). Der NE-Solarpark Henschleben hat als einziger Solarpark, in den wir investiert haben, einen Batteriespeicher.

Die dafür genutzte Deponiefläche eignet sich aufgrund der Altlasten im Boden nicht für die Landwirtschaft – wohl aber für einen Solarpark. naturstrom hat diese Fläche rekultiviert und mit regionalem Saatgut wieder nutzbar gemacht. Ein Teil wird durch Schafe beweidet, wofür eine lokale Schäferin gebunden wurde. Die bislang errichteten Anlagenteile (Stand 2022) produzieren zusammen jährlich rund 23 Megawatt. Das entspricht dem Jahresbedarf von 7.500 durchschnittlichen Dreipersonenhaushalten. Der Batteriespeicher hat eine Kapazität von 1.000 Kilowattstunden.

Der Solarpark Henschleben von oben | Foto: naturstrom AG

Anlagebeispiele im Wirkungsbereich Zivilgesellschaftliches Engagement, Demokratie und Menschenrechte

Häuser für Alle GmbH: Coworking und mehr

Die 2022 gegründete Häuser für Alle GmbH erhielt ein Nachrangdarlehen in Höhe von 450.000 Euro von der GLS Treuhand, um eine ehemalige Münzbank in Weimars Innenstadt zu erwerben und zu einem Coworking Space umzubauen. Die GLS Bank ist ebenfalls mit einem Annuitätendarlehen an der Finanzierung beteiligt. Das Nutzungskonzept Coworking Space für Freiberufler*innen, Start-ups oder digitale Nomaden, die in offenen Räumen zusammen oder nebeneinander arbeiten, hat sich bewährt: Man arbeitet in unterschiedlichen Firmen oder gemeinsamen Projekten – dabei entstehen Think Tanks, Projektideen und Communities, die voneinander profitieren können. Mit dem Projekt WerkBank wollen die Gründer*innen die Voraussetzung für Aufbau und Erhalt einer solchen "Working Community" schaffen.

„Wir nehmen die Schubertstraße 10 vom Markt“, verkünden die WerkBankler*innen. Das in bester Lage gelegene Gebäude soll nie wieder weiterverkauft werden. Die Idee: Eine langfristig gesicherte Eigentumsstruktur, die für 100% renditefreie Mieten sorgt. Und indem die Immobilie „für jetzt und immer den Menschen gehört, die sie auch nutzen“, können die Coworker*innen ihr Arbeitsumfeld frei gestalten und selbst verwalten.

Die Gründer*innen der WerkBank Weimar: Glücklich und selbstverwaltet. (Bildrechte: Andreas Bauermeister)

RiffReporter: Genossenschaft für freien Journalismus

Sinkende Auflagen, Fake News und fehlende Erträge aus Anzeigen und Verkäufen setzen den investigativen Journalismus unter Druck. Schließlich benötigt man für eine aufwändige Berichterstattung einen langen Atem. Dies spielt gerade radikalen Kräfte in die Hände, die vielerorts die "unbequeme" Berichterstattung einschränken, kontrollieren oder vermeiden wollen. Doch Demokratie lebt von Öffentlichkeit, vom Zugang der Bürger*innen zu Informationen. Mit dieser freiheitlichen und gesellschaftlichen Funktion vor Augen versuchen Journalist*innen mit Unternehmensneugründungen und interessanten Pilotprojekten, neue Finanzierungs- und Geschäftsmodelle am Markt zu etablieren und (neue) Zielgruppen zu erreichen.

Ein Riff für den Journalismus

Eine dieser Bemühungen ist die genossenschaftlich organisierte Plattform „RiffReporter“. Der Zusammenschluss freier Autor*innen berichtet zu Themen aus Umwelt, Wissenschaft, Technologie, Gesellschaft und Weltgeschehen, die im schnellen Nachrichtengeschäft meist zu kurz kommen. Es geht um Hintergründe und Zusammenhänge, die Leser*innen neu entdecken können. Das System dahinter ist so einfach wie revolutionär: Die RiffReporter eG gehört den Genossenschaftsmitgliedern und den Journalist*innen. Sie gehört sozusagen sich selbst und bietet ihre eigenen Beiträge, natürlich unter einem journalistischen Kodex, selbst an. Somit kommen die Einnahmen direkt von den Leser*innen und fließen zu 100% an die Autor*innen. Die Plattform und die Beiträge verzichten komplett auf Werbung und sind somit unabhängig. Sowohl was die Einnahmen, als auch die Entscheidung für ein Thema angeht.

Die GLS Treuhand unterstützt die RiffReporter umfassend: Mit finanziellen Zuwendungen aus der GLS Treuhand und aus der Dachstiftung für individuelles Schenken sowie mit einem Darlehen im Rahmen der sozial-ökologischen Vermögensanlage. Und natürlich mit Genossenschaftsanteilen.

Logo Riffreporter

Auszeichnungen

RiffReporter wurde ausgezeichnet mit dem Umweltmedienpreis 2021, dem Grimme-Online-Award 2018, als Wissenschaftsjournalisten des Jahres 2018 und mit dem Netzwende Award 2017.

Weitere Informationen

Vermögensanlage

In unserer Vermögensverwaltung verbinden wir stabile und ertragsreiche Anlagen mit in die Gesellschaft wirkenden Investitionen. Einen Teil des uns übereigneten Vermögens betreuen wir hierfür in unserer sozial-ökologischen und gemeinschaftlichen Vermögensanlage GLS TREUGEA.
Vermögensanlage der GLS Treuhand