Matthias Riepe leitet die Zukunftsstiftung Bildung, ist erfahrener Coach und ehemaliger Schulleiter. Seit 41 Jahren arbeite er nun schon mit jungen Menschen zusammen. Wir haben uns mit ihm über die Bildung der Zukunft unterhalten und was sich dafür in Köpfen, Struktur und Bildungspolitik verändern muss.
Wie muss eine Zukunfts-Bildung in 2030 aussehen?
Matthias Riepe: Unser modernes Leben hat sich radikal verändert. Als ich anfing, gab es beispielsweise keine Smartphones, Computer und E-Mobilität nur bei Straßenbahnen, Oberleitungsbussen und der „Eisenbahn“. Der Club of Rome (Zusammenschluss von Expert*innen mit dem Ziel einer nachhaltigen Zukunft, Anm. der Red.) lotete bereits die „Grenzen des Wachstums“ aus, ohne dass dies damals in die gesellschaftliche Realität drang. Faktisches Wissen hat eine andere Bedeutung bekommen.
Auch die Bildung muss sich wandeln:
- Wir sollten erstens lernen, wie man Wissen erwirbt und fachkundig wird (Methodenlernen).
- Wir müssen zweitens Wege kennenlernen, über die wir unsere Persönlichkeit entwickeln und bereichern (persönliches Lernen und Selbstführung).
- Zum Dritten ist wichtig, das Zusammenarbeiten mit anderen zu beherrschen (kollegiales Lernen und Führen).
- Und schließlich müssen wir lernen, unsere Welt zu verstehen und unserer guten „Mutter Erde“ zu schützen und zu fördern. Ich nenne das mal planetarisches Lernen.
Alle vier Felder gehören zusammen und bedingen sich gegenseitig. Lernorte der Zukunft müssen also ganz anders aussehen, wenn das erfahren, geübt und gestaltet werden soll.