Stadtteil-Historiker starten Forschungsprojekte in 9 Städten des Ruhrgebiets
01.12.2022
Mit einer feierlichen Stipendienvergabe wurden letzte Woche die Förderentscheidungen für 14 Stadtteil-Historiker*innen aus 9 Städten des Ruhrgebiets bekanntgegeben: Jetzt heißt es wieder "ran anne Schippe" und losforschen.
Wir gratulieren allen Stipendiat*innen ganz herzlich – und freuen uns über die vielfältigen Forschungsprojekte und Stadt(teil-)geschichten, die erzählt werden wollen!
Was gibt es in der Duisburger Migrationsgeschichte zu entdecken? Wie werden Kriegsdenkmäler in Hattingen zu kulturellen Lernorten? Und was hat der Bochumer Bergbau mit grüner Energie zu tun? Diese und viele weitere Fragen werden die Laien-Historiker in den nächsten 18 Monaten erforschen und in Form von Ausstellungen, Podcasts und Publikationen beantworten.
"Es ist schon lange einer meiner Grundsätze, dass die kleinen Dinge bei weitem die wichtigsten sind" (Sherlock Holmes)
– unter diesem Titel stand der Festvortrag von Jurymitglied Susanne Abeck, Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. Und damit startete am letzten Freitag die 18-monatige Projektphase der engagierten Laien-Historiker*innen:
14 Projekte wurden von der aus namhaften Ruhrgebietsinstitutionen besetzten Expertenjury ausgewählt. Der jüngste Stipendiat ist 15, der älteste Stadtteil-Historiker 76 Jahre alt. Sie kommen aus Bochum, Essen, Duisburg, Herne, Gelsenkirchen, Dortmund, Hattingen, Waltrop und Oer-Erkenschwick. Die Stipendiat*innen werden mit jeweils 1.200 Euro von der GLS Treuhand und lokalen Kooperationspartnern gefördert. 2024 präsentieren sie ihre Forschungsergebnisse dann in einer selbst gewählten Darstellungsform in "ihrem" Stadtteil der Öffentlichkeit.
Hier wird Ruhrgebietsgeschichte geschrieben
Laut Hermann Falk beweisen auch die Forschungsprojekte der 2. Staffel "Stadtteil-Historiker" wie vielfältig spannend das Ruhrgebiet ist:
„Jede Geschichte enthält ein Stück Identität, die durch die abschließende Präsentation für andere erlebbar wird. Nur durch den neugierigen Austausch erhalten wir uns eine offene Gesellschaft und gegenseitiges Verständnis. Das kann und muss Zivilgesellschaft gerade in Zeiten der Gegensätze leisten!“ begründet das Vorstandsmitglied der GLS Treuhand, das Engagement des Vereins.