Stadtteil-Historiker geehrt - Jetzt geht's anne Schippe!

Am Abend des 2. Dezember 2019 wurden 18 Stadtteil-Historiker*innen bei einer feierlichen Stipendienvergabe in Bochum geehrt. Nun heißt es für die Hobby-Historiker*innen: Ran anne Schippe und losforschen. 18 Monate haben sie ab jetzt Zeit zum Recherchieren, Aggregieren, Präsentieren. Fachliche und finanzielle Unterstützung erhalten sie dabei von der GLS Treuhand und Kooperationspartnern aus dem Ruhrgebiet. 2021 präsentieren sie ihre Forschungsergebnisse dann in einer selbst gewählten Darstellungsform in "ihrem" Stadtteil der Öffentlichkeit.

Navigation

  1. Wer oder was ist ein Stadtteil-Historiker? Danach haben wir gesucht
  2. Wie wir unsere Stadtteil-Historiker*innen unterstützen
  3. Bewerbungen: Folgende Unterlagen mussten alle Kandidaten einreichen
  4. Auswahlverfahren und Jury
  5. Stimmen aus dem Projekt
  6. Kooperationspartner

Ihr Kontakt

Info-Flyer herunterladen

Wer oder was ist ein Stadtteil-Historiker? Danach haben wir gesucht

Ein besonderes Gebäude in Ihrer Heimatstadt, diese außergewöhnliche Persönlichkeit aus Ihrem Stadtteil, das Wirken eines regionalen Vereins - es gibt ein stadtgeschichtliches Thema, das Sie schon immer bearbeiten wollten?

Wen wir suchen und fördern

Wir suchen bis zu 20 engagierte Menschen aus dem Ruhrgebiet, die als Stadtteil-Historiker zwischen September 2019 und Februar 2021 zu ihren stadt-(teil)geschichtlichen Herzensprojekt forschen möchten. Wir unterstützen Sie dafür mit 1.500 Euro Recherchebudget!

Teilnehmen können alle geschichtsinteressierten Bürger*innen. Unabhängig von beruflichem Werdegang, Alter und Nationalität verbindet die Stadtteil-Historiker ihre Begeisterung für Geschichte. Zur Bewerbung ermutigen möchten wir insbesondere Schüler*innen und Studierende (auf Wunsch in Zusammenarbeit hiesiger Geschichtsvereine) sowie Menschen mit Zuwanderungsgeschichte.

Ganz gleich ob Vergangenheit von Personen, Familien, Unternehmen, Institutionen oder historische Ereignisse: Die Wahl des Themas liegt bei Ihnen als Stadtteil-Historiker! Nach Ablauf von 18 Monaten stellen die Stadtteil-Historiker ihre Ergebnisse an öffentlichen Orten ihres Stadtteilsvor. Ob Buch, Broschüre, Film, Ausstellung oder Webseite: Die Präsentationsform wählen Sie!

Wie wir unsere Stadtteil-Historiker*innen unterstützen

  • fachlich: Die Stadtteil-Historiker nehmen an zwei Werkstatt-Treffen teil, die der Einführung in grundlegende Fragen der historischen Entwicklung des Ruhrgebiets und seiner Städte sowie der methodischen Vorbereitung der eigenen Recherchen dienen. Darüber hinaus ist der Projektkoordinator kontinuierlicher Ansprechpartner für alle fachlichen und praktischen Fragen. In monatlichen informellen Treffen der Stadtteil-Historiker können der aktuelle Stand der Projekte und offene Fragen besprochen werden.
  • finanziell: Wir unterstützen die Arbeit der Stadtteil-Historiker mit jeweils 1.500 Euro für Recherche und Präsentation.
  • öffentlichkeitswirksam: Ihre Projektergebnisse und historischen Funde werden durch uns öffentlichkeitswirksam den Medien vorgestellt.
Licht - und Luftbad an der Wasserstraße, Rechte: Presseamt Stadt Bochum

Bewerbungen: Folgende Unterlagen mussten alle Kandidaten einreichen

Bitte reichen Sie (ggf. nach der Bewerbungsberatung) folgende Unterlagen bei dem Projektkoordinator ein:

1. Einen tabellarischen Lebenslauf

2. Eine Projektskizze von maximal zwei Seiten:

  • Was wollen Sie in Ihrem Projekt untersuchen?
  • Wie sind Sie auf Ihr Thema gestoßen?
  • Wie möchten Sie vorgehen (Literaturrecherche, Zeitzeugenberichte, Interviews etc.)?
  • Was erwarten Sie von Ihrer Recherche?
  • In welcher Form werden Sie die Ergebnisse präsentieren (Broschüre, Film, Webseite etc.)?

3. Eine kurze Darstellung der Quellenlage von maximal einer Seite: 

  • eine kurze Darstellung der Quellenlage von maximal einer Seite
  • Welche Art von Quellen möchten Sie benutzen?
  • Wo ist dieses Material einzusehen?
  • Wie umfangreich und ergiebig ist dieses Material?
Maschinist auf der Zeche Hannibal I, Rechte: Presseamt Stadt Bochum

Auswahlverfahren und Jury

Die Stadtteil-Historiker werden von einer Jury aus Vertretern verschiedener Ruhrgebiets-Institutionen und ausgewiesenen Expert*innen ausgewählt.

In die Bewertung gehen ein:

Originalität des Themas

  • Wurde das Thema bereits in der Vergangenheit behandelt?
  • Wann und in welcher Form wurde es behandelt?
  • Welche neuen Ergebnisse verspricht das Projekt in diesem Themenbereich?

Zeitbezug

  • Was können wir heute von den untersuchten Personen, Familien, Unternehmen, Institutionen, Ereignissen etc im Hinblick auf die Erhaltung eines lebendigen, vielfältigen und inklusiven Ruhrgebiets lernen?

Methodischer Ansatz

  • Ist der methodische Ansatz adäquat gewählt, um das Thema zu bearbeiten?
  • Verspricht diese Vorgehensweise neue Ergebnisse?

Umsetzbarkeit

  • Ist das Vorhaben in 18 Monaten durchführbar?
  • Wird der Bewerber von Gruppen wie Heimat- und Geschichtsvereinen oder anderen fachbezogenen Kontakten unterstützt?

 

Die Jury

Klaus Becker Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Duisburg
Prof. Dr. Stefan Berger

Direktor des Instituts für Soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum,

Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets

Prof. Dr. Heinrich Theodor Grütter Direktor des Ruhr Museums, Essen
Dr. Angela Kühnen Vorstandsmitglied der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf
Dr. Hermann Falk Vorstandsmitglied der GLS Treuhand, Bochum

 

Ecke "Am Kortländer" und "Herner Straße" in Bochum, Rechte: Presseamt Stadt Bochum

Stimmen aus dem Projekt

Klaus Becker, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Duisburg

„Die Duisburger Bewerbungen haben mich nicht nur aus Liebe zur Heimatstadt besonders fasziniert, sondern auch wegen ihrer Bandbreite. Damen und Herren im Alter von 28 bis 70 Jahren zeigen die vielschichte Entwicklung Duisburgs im Wandel der Zeit. Einzelne Stadtteile, Friedhöfe, Denkmäler oder die Geschichte der Migration werden untersucht. Ein vielversprechendes Projekt, das wir gern begleiten.“

Klaus Becker, Foto: Lars Heidrich/Rechte: WAZ Fotopool
Prof. Dr. Stefan Berger, Direktor des Instituts für Soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets

„Die Initiative Stadtteil-Historiker beginnt damit, eine wichtige Leerstelle in der Geschichtskultur des Ruhrgebiets zu füllen. Wir brauchen mehr Unterstützung für lokale Initiativen, die sich die Erforschung von Aspekten der Geschichte ihrer unmittelbaren Lebensumgebung widmen. Dies kann durchaus aufbauen auf eine starke Tradition einer breiten Geschichtskultur in der Region, diese wiederum stärken und dazu beitragen, eine Geschichtskultur ‚von unten‘ in der Region weiter auszubauen – in Richtung einer Quartiers- und Nachbarschaftsgeschichte.“

Prof. Dr. Stefan Berger, Rechte: Prof. Dr. Stefan Berger
PD Dr. Dietmar Bleidick, Projektkoordinator Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet

 „Die Stadtteil-Historiker sind etwas ganz Besonderes. Ihre Forschungen leben von persönlichen Erfahrungen und der Kenntnis des lokalen Umfeldes. Es geht ihnen um einen vielfach vergessenen Schatz - die ungeschriebene, ortsbezogene Geschichte der Menschen in ihrer Heimat.“

PD Dr. Dietmar Bleidick, Rechte: PD Dr. Dietmar Bleidick
Dr. Hermann Falk, Vorstandsmitglied GLS Treuhand

„Jede Geschichte enthält ein Stück Identität, die durch die abschließende Präsentation für andere erlebbar wird. Nur durch den neugierigen Austausch erhalten wir uns eine offene Gesellschaft und gegenseitiges Verständnis. Das kann und muss Zivilgesellschaft gerade in Zeiten der Gegensätze leisten!“ begründet Hermann Falk, Vorstandsmitglied der GLS Treuhand, das Engagement des Vereins."

Dr. Hermann Falk, Foto: Simon Bierwald, Rechte: GLS Treuhand
Frank Goosen, Autor und Kabarettist

"Woanders ist auch Geschichte, aber es lohnt sich, wie beim Schreiben, direkt vor der Haustür anzufangen. Weltgeschichte kann auch anhand der Nebenstraße erzählt werden.“

Frank Goosen, Rechte: Frank Goosen

Kooperationspartner

In Kooperation mit:

 

Das Projekt Stadtteil-Historiker wurde von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main entwickelt.

 

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