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FREI DAY: Jedes Kind kann lernen, die Welt zu verändern

20.12.2024

Das Projekt FREI DAY Pilotregion Südpfalz ist 2022 mit zwölf Schulen gestartet. Deutschlandweit beteiligen sich mittlerweile über 250 Schulen und 33.000 Schüler*innen in dem innovativen Lernformat mit aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Wie klappt das in der stark reglementierten Schulumgebung? Der Verein hinter dem Projekt „Zentrum Gutes Leben“ hat nun die Ergebnisse aus der Pilotphase in Rheinland-Pfalz.

Die Dachstiftung für individuelles Schenken der GLS Treuhand hat das FREI DAY Pilotprojekt in RLP 2022/2023 unterstützt. Ziel des FREI DAY von Schule im Aufbruch ist es, das Format an möglichst allen 40.000 allgemeinbildende Schulen und bei elf Millionen Schüler*innen in Deutschland zu etablieren, sodass alle Kinder lernen, wie sie die Welt verändern können.

Was genau ist der FREI DAY?

Den Erkenntnissen aus Organisationsentwicklung und Neurowissenschaften folgend, bezieht das Konzept die Beziehungsebene beim Lernen klar ein. Sie ist ein entscheidender „Gelingfaktor“ für nachhaltiges individuelles wie gemeinschaftliches Handeln. Der FREI DAY gehört an teilnehmenden Schulen fest zum Stundenplan. Während der vier Stunden pro Woche beschäftigen sich Kinder und Jugendliche klassen- und jahrgangsübergreifend mit aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen. Die Leitfrage dabei lautet: Wie können wir vor dem Hintergrund der globalen Ungerechtigkeiten und planetaren Grenzen unser Leben fair und ökologisch nachhaltig gestalten?

Dabei entwickeln die Schüler*innen frei an den eigenen Interessen entlang Projekte und setzen sie auch konkret um. Diese sind zumeist fachübergreifend und es kann weitere Unterstützung innerhalb und außerhalb der Schule hinzugezogen werden. Bisherige Projekte umfassten den Bau eines intelligenten Mülleimers, Podcasts zu 17 Zielen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Maßnahmen wie die Fußballwirtschaft klimaneutral werden kann (in Zusammenarbeit mit dem DFB) und vieles mehr.

Die Projekte setzen die Schüler*innen vor Ort um und decken damit echte Bedarfe. So erleben die Schüler*innen Verantwortung und die eigene Handlungsfähigkeit. Sie entwickeln Mut und Kreativität ohne den üblichen Leistungsdruck, denn beim FREI DAY gibt es keine Noten. Somit hat der FREI DAY das Potenzial, ein kritisch-emanzipatorisches, transformatives Globales Lernen in Schule zu verankern.

Eine Lehrerin erklärt beim Frey Day den Schüler*innen die Kriterien für Nachhaltige Entwicklung
Begleitete Startphase beim Frei Day | Foto: Freie Reformschule Speyer

Wie wurde das Format angenommen?

Für die Begutachtung der Pilotphase in Rheinland-Pfalz hat das FREI DAY Projektteam mit Lehrer*innen und Verantwortlichen der teilnehmenden Schulen gesprochen, Positives wie Herausforderungen notiert. Der Grundtenor der Rückmeldungen war durchwegs sehr gut, wie beispielsweise diese Stimmen zeigen:

„Beim FREI DAY wird den Kindern signalisiert ‚Das, was du denkst und das, wozu du fähig bist und bereit bist zu tun, das ist ganz wichtig.‘ Die Kinder merken plötzlich, dass sie etwas verändern und in die Gesellschaft tragen können. Hier findet Selbstwirksamkeit statt. Deshalb sollte (die Schulkultur) aufgebrochen werden, um die Kinder an mehr Mut, mehr Eigenverantwortung heranzuführen.“ Sabine Daibel-Kaiser, Lehrerin

„Die Kinder kommen zur Reflexion um halb eins in die Schule zurück und strahlen über das ganze Gesicht, weil sie einfach wichtig waren an dem Tag oder irgendetwas bewirkt haben, dort, wo sie sind. Bei den Lern- und Entwicklungsgesprächen wird auch über den FREI DAY gesprochen. Die Eltern sagen, die Kinder kommen freitags heim, es ist ein ganz anderes Kind – das ist schön.“

„Unsere Schulleitung war von Anfang an dafür und hat sofort den Stundenplan umgestellt, sodass wir eine längere Projektzeit am Stück haben. Das hat es natürlich sehr einfach gemacht, den FREI DAY durchzuführen. Sie hat gesagt, durch den FREI DAY hat die Schule wieder mehr das im Blick, wofür sie eigentlich da ist…“
Freie Reformschule Speyer

„Die Kinder haben vorgeschlagen: ‚Wir bräuchten in den Toiletten einen Bewegungsmelder, weil sonst das Licht den ganzen Tag brennen würde.‘ Dann haben die Stadtwerke gesagt: ‚Ja, klasse! Tolle Idee! Wir unterstützen das mit 1.000 Euro.‘ Die Aktion ist dann im Stadtwerke-Magazin erschienen. Parallel dazu haben Kinder aus der gleichen Klasse Energiespartipp-Videos gedreht, mit kleinen, selbst gezeichneten Figürchen und Text – total niedlich – unterlegt mit Body Percussions.“
Hans-Geiger-Schule Hambach

Projektdokumentation: Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt FREI DAY Pilotregion Südpfalz – Transformative Bildung im ländlichen Raum

Schülerinnen präsentieren ihr Projekt
Präsentation zur Energie-Challenge beim Frei Day | Foto: Hans-Geiger-Grundschule, Hambach

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