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#Gefördert: „Es ist kalt und ich kann nicht mehr. Aber zumindest hab‘ ich jetzt das Gefühl, ich hab‘ was Gutes getan.“

08.08.2025

Demokratie ist für sehr viele junge Menschen ein abstrakter Begriff, mit dem sie kaum etwas verbinden. Hier setzt der „OMNIBUS für Direkte Demokratie“ an und bringt Jugendliche ins Handeln.


Das Projekt „wo-hin – gemeinsam gestalten“ erreichte rund 700 Schüler*innen unterschiedlicher Schulformen in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. In 44 Workshops lernten sie sich einzubringen und mitzugestalten. Das ist für viele Jugendliche zunächst ungewohnt, denn es ist ihnen fremd, dass etwas nur durch ihr Zutun entstehen kann. Diese verzerrte Wahrnehmung ist schädlich für eine demokratische Gesellschaft und umso wertvoller ist die Arbeit vom „OMNIBUS für Direkte Demokratie“.

Ebenso wichtig ist, dass die Jugendlichen nicht nur in der Theorie „abgeholt“ werden, sondern auch ganz praktisch Selbstwirksamkeit erfahren. Daher steht bei „wo-hin“ im Vordergrund, dass jeder und jede eigene Erfahrungen darüber sammelt, was Demokratiefähigkeit bedeuten kann.

Jugendliche vor dem Omnibus | Foto: OMNIBUS für direkte Demokratie

Demokratie und Wirksamkeit in der Praxis

Die außergewöhnlichste Aktion in diesem Rahmen ereignete sich mit zwei Schulen im Ruhrgebiet: Hier gelang es, mit den Kooperationspartnern Bergwaldprojekt e.V. sowie dem Regionalverband Ruhr erfolgreich eine Baumpflanzung mit den Schüler*innen zu realisieren. Unter fachlicher Anleitung des Bergwaldprojektes pflanzen ca. 50 Schüler*innen, einige Lehrer*innen sowie Vereinsmitglieder an einem Samstagvormittag insgesamt 1.000 Baumsetzlinge.

Es begegneten sich Schüler*innen der „Anne-Frank-Gesamtschule“ aus dem Dortmunder Norden, die alle einen Migrationshintergrund haben, und Schüler*innen der „Blote Vogel – Freie Schule nach der Pädagogik Rudolf Steiners“. Diese sehr unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründe trafen aufeinander, um gemeinsam in der Erde zu buddeln, sich dreckig zu machen und dem Lebewesen „Baum“ das Leben zu ermöglichen.

In der auch anstrengenden Arbeit, die in Teams aus beiden Schulen getan wurde, war unmittelbar erfahrbar, was es bedeutet etwas zu pflanzen, das viel älter wird als man selbst. An diesem Beispiel konnten die Jugendlichen erspüren, welchen weitreichenden Sinn die eigenen Handlungen haben können.

Über 50 Schüler*innen, Lehrer*innen und Vereinsmitglieder pflanzen 1.000 Baumsetzlinge | Foto: OMNIBUS für direkte Demokratie

Dies wird auch an den Rückmeldungen der Schüler*innen deutlich:

„Der Workshop hat mir Mut gemacht, dass jede Stimme zählt. Also auch meine.“

„Ich hatte das Gefühl, alles sagen zu können, ohne bewertet zu werden. Das tat richtig gut.“

„Man kann gemeinsam etwas verändern, wenn man sich austauscht, es gibt andere Menschen die Dinge auch wichtig finden und sich gegenseitig supporten. Jeder einzelne hat Wissen und Erfahrung. Einen Plan machen und Loslegen ist gar nicht so schwer.“

„Mama, ich schwör, ich sterbe hier. Es ist kalt und ich kann nicht mehr. Aber zumindest hab ich jetzt das Gefühl, ich hab was Gutes getan.“
(eine Schülerin im Telefonat mit ihrer Mutter)

Die GLS Treuhand bzw. ihre Dachstiftung für individuelles Schenken fördert „OMNIBUS für Direkte Demokratie“ und verschiedene Projekte daraus seit 2008.

Treffen der Workshopleitenden für das Projekt "wo hin - gemeinsam gestalten" | Foto: OMNIBUS für direkte Demokratie

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