Ein Zuhause für Weimars Kreative

12.04.2022

Die im Januar 2022 gegründete Häuser für Alle GmbH plant den Kauf einer alten Münzbank. Warum? Um 900 m² Freiraum in bester Innenstadtlage Weimars zu sichern – "selbstverwaltet, bezahlbar und unverkäuflich". In der "WerkBank" soll es die lokale Kunst-, Kultur- und Kreativwirtschaft gut haben. Das Projektmodell könnte zur Inspiration für viele andere werden. Deswegen unterstützt die GLS Treuhand das Vorhaben.

Glücklich und selbstverwaltet. (Bildrechte: Andreas Bauermeister)
Glücklich und selbstverwaltet. (Bildrechte: Andreas Bauermeister)

Gemeinsam Arbeiten, Ideen finden, Netzwerke pflegen, Erfahrungen austauschen und Projekte entwickeln

Coworking Spaces sind nichts Neues. Das Nutzungskonzept für Freiberufler*innen, Start-ups oder digitale Nomaden, die in offenen Räumen zusammen oder nebeneinander arbeiten, hat sich bewährt: Man arbeitet in unterschiedlichen Firmen oder gemeinsamen Projekten – dabei entstehen Think Tanks, Projektideen und Communities, die voneinander profitieren können. Mit dem Projekt WerkBank wollen die Gründer*innen die Voraussetzung für Aufbau und Erhalt einer solchen "Working Community" schaffen.

Also was ist nun das Besondere daran?

Selbstverwaltet und unverkäuflich, offen und inklusiv, nachhaltig und gemeinnützig

„Wir nehmen die Schubertstraße 10 vom Markt“ verkünden die WerkBankler*innen. Das in bester Lage gelegene, ehemalige Bankgebäude soll nie wieder weiterverkauft werden. Die Idee: Eine langfristig gesicherte Eigentumsstruktur, die für 100% renditefreie Mieten sorgt. Und indem die Immobilie „für jetzt und immer den Menschen gehört, die sie auch nutzen“, können die Coworker*innen ihr Arbeitsumfeld hier frei gestalten und selbst verwalten.

Mit der WerkBank sollen Angebote "für alle Menschen" geschaffen werden. Besonders gemeinwohl-orientierten Vereinen und Initiativen möchten die Gründer*innen ein Arbeitsumfeld bieten. Die Neugestaltung der Fassade und Außenflächen wird offen und barrierearm gedacht. Hier soll „eine Immobilie für Viele“ entstehen. Die Initiator*innen denken dabei nachhaltig: Sie halten die Umbaukosten klein und reduzieren den Flächenverbrauch pro Kopf. Auch im zukünftigen Betrieb möchten sie auf einen klimafreundlichen Material- und Energieverbrauch achten. 

Maker Space statt Großraumbüro

Die innovative Nutzungsmöglichkeiten finden wir vielversprechend:

Die WerkBank will nicht „nur ein Büro“ werden. Hier entsteht ein Raum, der flexibel und kreativ nutzbar ist.

Von Büroarbeit bis Tonstudio, von Holzwerkstatt bis Konzertlocation. Demokratisch organisiert, gemeinnützig ausgerichtet und nachhaltig-orientiert.

Das kreative Konzept hat uns überzeugt, das Projekt zu unterstützen.

Illustration von Rosa Linke für die Stadt Weimar, Baum mit spielenden Kindern drumherum
(Bildrechte: Rosa Linke für die Stadt Weimar)

Derzeit müssen von Häuser für Alle Weimar GmbH (ehemals Lösungslabor e.V.) noch Direktkredite akquiriert werden. Das sind Nachrang-Darlehen, die von Privatpersonen und Unternehmen gegeben und von der Banken als Eigenkapital-Ersatz anerkannt werden: Ein Finanzierungsmodell, das in Deutschland schon bei 160 Hausprojekten funktioniert hat. Die finanzielle Belastung soll dabei auf möglichst Viele verteilt werden. Stand 1. April 2022 fehlen zur Finanzierung noch 100.000 Euro Eigenmittel. Das Projekt benötigt also noch etwas Unterstützung.

Die GLS Treuhand hat die Häuser für Alle Weimar GmbH beim Kauf der Münzfabrik mit einem Nachrangdarlehen in Höhe von 450.000 Euro finanziert. Die GLS Bank ist ebenfalls mit einem Annuitätendarlehen an der Finanzierung beteiligt.

Sie möchten das Projekt unterstützen? Hier bekommen Sie alle relevanten Informationen:

Zur Website der WerkBank

Ihr Kontakt

Hier geht es zum Video auf der Website der WerkBank, das erklärt, wofür die Direktkredite benötigt werden.

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