Aktionsbereiche

Aktionsbereiche der GLS Treuhand

Als gemeinnütziger Verein engagieren wir uns in unseren Handlungsfeldern neben den Themen unserer Stiftungen im Aktionsbereich Zivilgesellschaft für Vorhaben einer aktiven, demokratischen und offenen Gesellschaft. Derzeit stehen dabei besonders die untenstehenden Themen Qualitätsjournalismus, Demokratieentwicklung und Menschenrechte sowie Bürgerenergie im Fokus.

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Als gemeinnütziger Verein sind wir auf freilassende Spenden angewiesen, um uns weiterhin für eine offene und aktive Zivilgesellschaft einzusetzen und so die Rahmenbedingungen für die Arbeit unserer Stifter*innen und der über 800 gemeinnützigen Projekte, die wir fördern, zu sichern.

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Qualitätsjournalismus

Demokratie lebt von Öffentlichkeit, vom Zugang von Bürger*innen zu Informationen. Ein zentraler Schlüssel dafür ist ein vertrauensbildender Journalismus. Doch die Medienlandschaft befindet sich weiterhin in einem Umbruch. Die Printmedien konnten sich lange auf Einnahmen aus Anzeigen verlassen, nur 1/3 der Einnahmen kamen von Abonnenten. Das ist vorbei. Die Kommunikation und Meinungsbildungsprozesse haben sich radikal verändert. Einnahmen aus Anzeigen sind drastisch gesunken, die Zahl der Abonnenten hat sich halbiert, die Redaktionen müssen sparen und für einen guten, recherchierenden, verlässlichen Journalismus fehlt Geld und Personal.

Doch parallel hierzu versuchen Journalist*innen mit Unternehmensneugründungen und interessanten Pilotprojekten, neue Finanzierungs- und Geschäftsmodellen am Markt zu etablieren – mit sichtbarem Erfolg. Die GLS Treuhand unterstützt diese Bemühungen und setzt sich mit Kooperationen sowie in Netzwerken und Diskussionsformaten für den Qualitätsjournalismus ein.

Unterstützen auch Sie den Journalismus durch die Nutzung hochwertiger Angebote.

Beispiele

Um den gemeinnützigen Journalismus zu stärken, hat die GLS Treuhand gemeinsam mit Medienprojekten wie netzpolitik.org, CORRECTIV oder Finanztip, Zusammenschlüssen von Journalist*innen wie Netzwerk Recherche und Hostwriter sowie Stiftungen wie die Rudolf Augstein Stiftung oder die Schöpflin Stiftung, das "Forum Gemeinnütziger Journalismus" gegründet.

Das Ziel: Diese Form des Journalismus als Ergänzung fest neben dem privatwirtschaftlichen Journalismus und öffentlich-rechtlichem Rundfunk im Mediensystem zu etablieren.

Zum Forum gemeinnütziger Journalismus

 

Die GLS Treuhand ist Mitglied im Expertenkreis Qualitätsjournalismus, in dem sich unter dem Dach des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen Vertreter*innen von Stiftungen und Vereine zusammengefunden haben, die das Engagement von bestehenden und künftigen Stiftungen für Qualitätsjournalismus voranbringen wollen.

Inzwischen haben sich über 30 Stiftungen und Vereine dem Aufruf des Expertenkreises Qualitätsjournalismus angeschlossen. Im Austausch mit Journalisten, Branchenvertretern, Kommunikationswissenschaftlern und Medienpolitikern sollen gemeinsam Lösungen gefunden werden, um den Qualitätsjournalismus in Deutschland zu sichern.

Zur Webseite des Expertenkreis Qualitätsjournalismus

Die GLS Treuhand unterstützt den gemeinnützigen Verein Netzwerk Recherche, der 2001 von Journalist*innen gegründet wurde, um die journalistische Recherche und den Qualitätsjournalismus in Deutschland zu stärken. Der Zweck des Vereins ist die Förderung der Bildung, insbesondere durch die Vermittlung von Recherchetechniken im Rahmen der journalistischen Ausbildung, die Vermittlung von Wissen über professionelle Recherche zur Qualitätssteigerung der Medienberichterstattung, die Information über Maßnahmen zur Wahrung der Medienkultur sowie die Vermittlung von Wissen und den Erfahrungsaustausch über investigativen Journalismus.

Zum Netzwerk Recherche

RiffReporter ist ein neuartiges, mit dem Grimme Online Award und dem #Netzwende-Preis ausgezeichnetes Projekt für lebendigen Qualitätsjournalismus. Auf der Webseite finden sich Inhalte eines fundierten, vielfältigen Journalismus zu Wissenschaft, Gesellschaft, Kultur, Umwelt und Technologie – direkt von professionellen freien Autor*innen, die auch für große Zeitungen, Zeitschriften und Sender schreiben.

RiffReporter macht es möglich, dass Bürger*innen und Institutionen sachkundige Autor*innen, relevante Themen und wichtige Recherchen direkt und gezielt stärken können.

Zu RiffReporter

 

Demokratieentwicklung und Menschenrechte

Die GLS Treuhand macht sich als Plattform und Akteur sozialen Engagements und Gemeinschaft zahlreicher gemeinnütziger Mitglieder und Stifter*innen seit jeher für eine lebendige Demokratie und Zivilgesellschaft stark. Daher ist es der GLS Treuhand ein Anliegen, dafür notwendige Rahmenbedingungen zivilgesellschaftlichen Handelns mit zu schützen.

Auch Initiativen, die sich für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzen, werden unterstützt.

Beispiele

openPetition ist die erste deutsche gemeinnützige digitale Petitionsplattform. Sie stärkt demokratische Strukturen und bietet allen Bürger*innen niedrigschwellige Möglichkeiten, sich politisch zu beteiligen und positiven Wandel zu befördern.

Mehr über openPetition

openPetition wurde von der GLS Treuhand gefördert. Außerdem wurde innerhalb unserer Dachstiftung für individuelles Schenken die openPetition-Stiftung gegründet:

In einer Demokratie zählt jede Stimme gleich viel. Der Verwirklichung dieses Ideals hat sich die openPetition-Stiftung verschrieben. Die Stiftung möchte Gleichgesinnten die Möglichkeit geben, sich ebenfalls an der Verwirklichung dieses demokratischen Ideals zu beteiligen. Alle Erträge der Stiftung kommen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken zugute: der Förderung der Bildung, des bürgerschaftlichen Engagements und des demokratischen Staatswesens.

Seit der Entscheidung des Bundesfinanzhofes (BFH) vom 10. Januar 2019, die Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Nichtregierungsorganisation „Attac“ betreffend, herrscht Unsicherheit in der deutschen Vereinslandschaft. Im Wesentlichen geht es um die „allgemeine politische Aktivität“. Auch anderen Vereinen und Organisationen, die sich politisch äußern oder einmischen, droht die Aberkennung ihres gemeinnützigen Status. Das hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur wirtschaftlich für jeden einzelnen Verein, sondern auch mit Blick auf den demokratisch-politischen Willensbildungsprozess.

In der neu gegründeten Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ schließen sich gemeinnützige Organisationen zusammen: Mehr als 100 Vereine und Stiftungen haben sich dem Bündnis bereits angeschlossen – so auch die GLS Treuhand. Sie schließt sich damit dem langfristigen Ziel und der Forderung der Allianz an, dass es einer Reform der jetzigen Abgabenordnung bedarf, hin zu einem modernen Gemeinnützigkeitsrecht.

Weitere Informationen zu den Forderungen der Allianz

Memorial International ist eine Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Moskau, ein Netzwerk von gegenwärtig mehr als 60 eigenständigen Organisationen, davon die meisten in Russland, andere in der Ukraine, Kasachstan, Italien, Deutschland, Tschechien und Frankreich.Memorial ist eine der ältesten russischen NGOs. Die NGO entstand aus einer breiten Bürgerbewegung am Ende der Sowjetunion in der Zeit der Perestroika. In Russland ist Memorial die größte Menschenrechtsorganisation.

Anfang Oktober 2016 hat das Justizministerium die „Internationale Gesellschaft Memorial für historische Aufklärung, soziale Fürsorge und Menschenrechte“ verpflichtet, sich künftig als „ausländischen Agenten“ zu bezeichnen, weil die Organisation finanzielle Mittel aus dem Ausland erhalte und sich politisch betätige. Das sog. „Agentengesetz“ wurde 2012 eingeführt. Mehr als einhundert NGO´s sind davon betroffen. Memorial engagiert sich vor allem bei der historischen Aufarbeitung des Sowjetregimes, sie hat ein Kompetenzzentrum für Menschenrechte sowie zahlreiche Sozial- und Bildungsprojekte aufgebaut, sie leistet Rechtsberatungen für Soldaten und Migranten und bietet Programme zur Demokratieförderung.

Die GLS Treuhand unterstützt das Memorial International in Moskau.

Auch Sie können die Arbeit finanziell stützen:

Spendenkonto bei der GLS Treuhand:
Memorial International
GLS Gemeinschaftsbank
Konto: 130 227 27
IBAN: DE 89 4306 0967 0013 0227 27
BIC: GENODEM1GLS

Bürgerenergie

Mehr als die Hälfte der regenativen Energieerzeugung wurde bis 2015 von Bürger*innen finanziert. Das ist gut für die Energiewende und zugleich gut für die Demokratie, wenn Menschen sich wirtschaftlich im Interesse des Gemeinwohls engagieren. Das Erneuerbare Energiengesetz (EEG) hat nicht nur den Grundstein gelegt für einen Ausstieg aus der Atom- und Kohleenergie, sondern auch die Struktur der Energieerzeugung grundlegend verändert.

Heute sind mehrere Millionen Menschen an der Finanzierung von Windenergie-, Solar- und Photovoltaikanlagen beteiligt, früher habe vier große Energieversorgungsunternehme den Markt unter sich aufgeteilt.

Diese Entwicklung hin zu einer dezentralen Energieversorgung ist nicht selbstverständlich. Während von 2007 bis 2012 etwa 1.000 neue Energiegenossenschaften gegründet wurden, ist die Zahl der Neugründungen inzwischen auf rund 20 pro Jahr gesunken, weil die Bundesregierung den regionalen Ausbau regenerativer Stromerzeugung durch eine Änderung des EEG erheblich erschwert hat. Die GLS Treuhand fördert daher die Bemühungen von Menschen und Organisationen, die sich für mehr Beteiligung von Bürger*innen an der Energiewende einsetzen.

Beispiele

Die Stiftung Neue Energie wurde 1997 anlässlich des Stromnetzkaufes in Schönau im Schwarzwald gegründet. Dort hatten sich Bürger*innen - beeinflusst von der Katastrophe in Tschernobyl - entschlossen, für eine Stromversorgung ohne Atomstrom einzutreten.

Ein bürgereigenes Energieversorgungsunternehmen, das in erster Linie ökologischen Zielsetzungen verpflichtet ist, sollte entstehen. Nach langen Kämpfen konnten sie diesen Plan in die Tat umsetzen und die Elektrizitätswerke Schönau wurden gegründet. Zur Unabhängigkeit gehörte auch der Kauf des Stromnetzes. Der bisherige Eigentümer verlangte dafür eine überteuerte Summe, die nicht von den Menschen in Schönau allein aufgebracht werden konnte.

Um die fehlende Summe zusammen zu bekommen, gründete die GLS Treuhand 1997 die Stiftung Neue Energie. Sie übernahm die Durchführung der Spendenkampagne "Ich bin ein Störfall".

Gezwungen durch einen Gerichtsbeschluss überwies der ehemalige Netzbetreiber ein Teil der überhöhten Kaufsumme wieder an die Elektrizitätswerke Schönau. Ein Teil dieses Geldes ist zurück in die Stiftung Neue Energie geflossen und steht zur Realisierung der Stiftungszwecke zur Verfügung.

Um die dezentrale Energieversorgung zu fördern und den Fürsprechern eine Stimme zu geben, hat die GLS Treuhand gemeinsam mit der GLS Bank Stiftung und der Stiftung Neue Energie 2013 das bundesweite "Bündnis Bürgerenergie" mit gegründet.

Zum Bündnis Bürgerenergie

Der positiv entschiedene Volksentscheid UNSER-HAMBURG-UNSER-NETZ zum Rückkauf der drei Hamburger Energienetze für Strom, Gas und Wasser vom 22.9.2013 verpflichtet Senat und Bürgerschaft zum vollständigen Rückkauf. Strom- und Gasnetz sind bereits rekommunalisiert, doch die Fernwärme 2018 noch nicht.

Die GLS Treuhand setzte sich, auch mit ihrer Stiftung neue Energie, dafür ein, dass der Volksentshceid respektiert und umgesetzt wird. Unter anderen mit Umfragen, Gutachten und einer engen Zusammenarbeit mit der EnergieNetz Hamburg eG. Mit Erfolg.

Neuer Umgang mit Geld

Geld ist für uns ein soziales und gesellschaftliches Gestaltungmittel. Das einzig sinnvolle Ziel wirtschaftlicher Tätigkeit ist nicht der größtmögliche Gewinn, sondern eine Orientierung am Menschen und seinen geistigen, sozialen, materiellen und kulturellen Bedürfnissen unter ökologischen und nachhaltigen Rahmenbedingungen.

Wir fördern und unterstützen Iniativen, die einen anderen, progressiven und am Menschen orientierten Umgang mit Geld und Gewinnen praktizieren. Dies tun wir in Form der zusammen mit der GLS Bank gegründeten GLS Bank als treuhänderische Themenstiftung in der GLS Treuhand. Sie setzt sich u.a. mit dem von ihr iniitierten Geldgipfel für eine nachhaltigen Geld- und Finanzreform ein. Die zweijährlich stattfindende Konferenz versteht sich als Forum und als Arbeitsprozess, der in Kooperation mit vielen gesellschaftlichen Akteuren*innen fortgesetzt und weiterentwickelt werden soll.

Schon in der Gründungsgeschichte der GLS Treuhand liegt das Thema begründet. Im Neuguss Unternehmensnetzwerk setzt sich die wertschöpfende Kooperation bis heute fort.

Ein weiteres zukunftsweisendes Beispiel für einen anderen unternehmerischen Umgang mit Geld ist die Bäckerei BioKaiser. Hier hat die GLS Treuhand Unternehmsanteile erworben.

Beispiele

Der Geldgipfel ist eine wiederkehrende Veranstaltung für eine Geld- und Finanzwende. Er wird federführend von der GLS Treuhand organisiert und veranstaltet. Die Kooperationspartner sind die GLS Bank und die GLS Bank Stiftung.


Gegründet wurde der Geldgipfel 2014 von Lukas Beckmann aus dem ehemaligen Vorstand der GLS Treuhand, zusammen mit Thomas Jorberg, bis heute Vorstandssprecher der GLS Bank. Unter dem Titel „Von der Energiewende zur Geldwende“ waren Bürger*innen erstmals an den Veranstaltungsort Uni Witten/ Herdecke geladen, um dort an den Grundlagen einer neuen Geldordnung mitzuarbeiten. Seitdem versteht sich der Geldgipfel als ein beständiges Forum und Arbeitsprozess in Kooperation mit gesellschaftlichen Akteuren*innen aus Wirtschaft und Finanzen, Politik, Bildung und Forschung. Der Geldgipfel richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürgern.


Zur Veranstaltungsseiten des Geldgipfels
Zur GLS Bank Stiftung

 

Die GLS Treuhand und die Neuguss sind auf historische Weise eng miteinander verbunden. Alfred Rexroth, der seinen unternehmerischen Gewinn gemeinwohlorientiert für die Zukunft sichern wollte, führte durch sein Testament die Treuhand mit der damals gerade neu gegründeten Neuguss zusammen. Künftige Gewinne aus dem gewerblichen Bereich sollten auf diese Weise auch gemeinnützigen Zwecken zugutekommen. Diese Zusammenarbeit von GLS Treuhand und der Neuguss besteht bis heute und ist eine wichtige Grundlage für die Arbeit der GLS Treuhand.
Das Neuguss Unternehmensnetzwerk ist ein Beispiel für ein modernes und weltoffenes Unternehmen, welches Stärken vereint und Schnittstellen aller Beteiligten nutzt. Es bringt Firmen, Institutionen und soziale Einrichtungen zusammen und unterstützt ein gesundes Miteinander auf Augenhöhe.


Mehr über die Neuguss

 

Für die mittelständische Bäckerei „BioKaiser“ aus Mainz ist klar, dass Gemeinsinn und wirtschaftlicher Erfolg im Einklang miteinander stehen. So beteiligt BioKaiser in guten Jahren seine Mitarbeiter*innen und Getreidebäuer*innen am wirtschaftlichen Erfolg.


In Übereinstimmung mit den Werten von BioKaiser suchte die GLS Treuhand die Zusammenarbeit. Mit der Beteiligung als gemeinnützige Investorin trägt die GLS Treuhand dazu bei, das ethischen und soziale Fundament von BioKaiser zu sichern und das Unternehmen und seine Mitarbeiterschaft in eine verlässliche wirtschaftliche Zukunft zu führen. Insgesamt hält die GLS Treuhand als Mit-Gesellschafterin ein Drittel der Stimmrechte.


Mit der Kooperation wollen GLS Treuhand und BioKaiser auch anderen Unternehmen signalisieren, dass eine andere Wirtschaft möglich ist.


Mehr über BioKaiser

 

Weitere Informationen

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Menschen ermutigen, in Freiheit gemeinsam gestalten! Unter diesen Gesichtspunkten wirkt die GLS Treuhand in thematischen Handlungsfeldern und strebt nach einer offenen Zivilgesellschaft, in der sich jede*r frei entfalten kann. Gemeinsam verbreiten wir diese Idee von morgen mithilfe einer Kultur des Schenkens. Unsere Handlungsfelder

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