Lokalgeschichte sehen, hören und erleben — so könnten die Projektergebnisse überschrieben werden, die sich in vielfältiger Weise präsentieren: als Fotos, Wanderrouten, Bücher, digitale Fahrradkarten, Interviews, Videos, Blogs oder sogar Rezepte zum Nachkochen.
Erarbeitet wurden diese Ergebnisse nicht in einem Elfenbeinturm der Wissenschaft, sondern von Laien-Historiker*innen aus der Mitte der Gesellschaft. Sie alle folgten 2019 mit Erfolg dem Aufruf der GLS Treuhand und Partner*innen, sich auf das Förder-Stipendium im Projekt Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet zu bewerben.
Auf der Abschlussveranstaltung wurde nun die Arbeit der Stadtteil-Historiker gewürdigt. Neben der Präsentation der Projekte wurde auch erstmals die Broschüre Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet 2019 - 2021 vorgestellt. Sie gibt einen Überblick über die Stipendiat*innen, die Motivation und die Forschungsgegenstände.
Alle Ergebnisse stehen damit ab sofort der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Sie geben unter anderen Einblick in die 100-jährige Radfahr-Entwicklung in Bochum, den Heimatbegriff aus Migrantinnen-Sicht in Duisburg oder die Geschichte der jüdischen Bankiersfamilie Hirschland während der NS-Zeit in Essen. Auch die Städte Dortmund, Dinslaken und Recklinghausen gehören zu den Forschungsorten.
„Mit Freude und Respekt sehen wir die Ergebnisse der engagierten Stadtteil-Historiker! Sie fördern spannende Lokalgeschichten für die Öffentlichkeit zu Tage, die bislang unbekannt sind oder schlicht übersehen wurden. Die Erkenntnisse stiften geschichtliche Identität für alle. Lokal- und Regionalgeschichte ist der Kitt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt heute“ begründet Dr. Hermann Falk, Vorstandsmitglied der GLS Treuhand, das Engagement des Vereins.
Projektkoordinator PD Dr. Dietmar Bleidick ergänzt: „Historisches Wissen findet sich in allen gesellschaftlichen Schichten und Altersstufen. Abseits der Museen bleiben solche Kenntnisse jedoch meist einem kleinen Kreis vorbehalten. Die Stadtteil-Historiker erweitern den Blick auf wichtige Entwicklungen und Zusammenhänge und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum historischen Verständnis der Region Ruhrgebiet.“
Hinweise für die Presse
Umfangreiche Pressematerialien mit Bildern, Portraits der Forschungsprojekte sowie die Abschlussbroschüre der Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet erhalten Sie im Pressebereich. Sie sind herzlich zur Abschlussveranstaltung am 23.11.2021, 17 bis 18 Uhr, im Bergbaumuseum Bochum eingeladen. Bitte beachten Sie die 2G+ Regel. Weitere Information in der Presseeinladung.
Über die Stadtteil-Historiker
Die Durchführung der Stadtteil-Historiker im Ruhrgebiet ist eine Kooperation von Gerda Henkel Stiftung, Bürgerstiftung Duisburg, Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, Ruhr Museum und GLS Treuhand. Für das Projekt Stadtteil-Historiker brachten die Kooperationspartner*innen insgesamt 27.000 Euro auf. Mittels Juryentscheid wurden 2019 aus zahlreichen Bewerbungen 18 Stipendien vergeben. Jede*r Stadtteil-Historiker*in erhielt ein Recherchebudget in Höhe von 1.500 Euro und eine fachliche Begleitung durch den Projektkoordinator PD Dr. Dietmar Bleidick. Entwickelt wurde das Projekt Stadtteil-Historiker von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main.
Jurymitglieder
Klaus Becker, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Duisburg; Prof. Dr. Stefan Berger, Direktor des Instituts für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets; Dr. Hermann Falk, Vorstandsmitglied der GLS Treuhand, Bochum; Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums, Essen; Dr. Angela Kühnen, Vorstandsmitglied der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf
Über den GLS Treuhand e.V.
Die GLS Treuhand fördert mit Ideen und Geld gemeinnützige Vorhaben für eine aktive, demokratische und offene Bürgergesellschaft. Sie unterstützt mit ihren Stiftungen soziale, ökologische und kulturelle Lern- und Entwicklungsfelder. Daneben verwaltet und berät sie unselbständige und selbständige Stiftungen. Durch Spenden, Schenkungen und Erbschaften förderte sie 2019 mit ihren zahlreichen Partner*innen rund 900 Projekte mit 16 Millionen Euro.
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